Der Rymhart Troyer: Der letzte Pullover, den ein Mann noch braucht!

von Marc Specowius:

Der Troyer von Rymhart zählt mit zu dem Besten, was man überhaupt aus Merinoschafen machen kann. Daher sollte es eigentlich für jedes Schaf ein ausgewiesenes Karriereziel sein, irgendwann mal ein Rymhart Schaf werden zu dürfen. Ach ja: Der Troyer (sprich: „Troier“) ist ein Rollkragenpullover, dessen Rollkragen meist durch Reißverschluss geöffnet wird. Er wird auch „Isländer“ genannt und ist DER Seemannspulli überhaupt!

Rymhart Troyer Wollpullover

Scherz beiseite. Bereits der „erste Auftritt“ des Troyers, wenn dieser denn seinen Besitzer (ausschließlich per Versand) erreicht, ist großes Kino. Man – in dem Fall Karl Siegel aus Stade – muss für so einen Auftritt schon sehr von seinem Produkt überzeugt sein. Und das kann er auch. Der Troyer wird in einem kleinen, festen Segelleinensack mit dem Logo der Rymhart Manufaktur, einem stilisierten Anker, geliefert. Das Erste, was einem auffällt, ist das Gewicht – da wurde einiges an Material verarbeitet… Der Pullover, der aber wesentlich mehr ist als das, ist schwer (im besten Sinne des Wortes), sitzt wie angegossen und schon der Reißverschluss begeistert einen Kerl auf die gleiche Weise, wie ein zuschnappendes Feuerzeug oder Klappmesser oberster Kajüte – um im Jargon zu bleiben.

Rymhart Troyer Wollpullover

In der vierten Generation fertigt Karl Siegel Strickwaren und -stoffe, und das noch immer in Stade, an der Unterelbe bei Hamburg. Für seine Troyer, von denen der erste – wenn ich richtig informiert bin – eigentlich nur für den Chef selber zum Segeln gedacht war, wird bis heute ausschließlich 100% Merinowolle von freilaufenden Schafen benutzt. Diese wird in Deutschland gesponnen und gefärbt. Die Wolle hat eine selbstreinigende Wirkung, die übermäßiges Waschen unnötig macht und das Lanolin dieser natürlichen Wolle sorgt außerdem dafür, dass Feuchtigkeit und Gerüche nach außen transportiert werden. Das Ganze ist also eine Art „klassische Funktionsgarderobe“.

Wer jetzt Angst davor hat, dass ein solcher Troyer der guten alten Machart kratzen könnte – was Merinowolle im Gegensatz zur Schurwolle eigentlich nicht tut – der kann beruhigt sein. Auch daran wurde gedacht. Auf Wunsch und zur zusätzlichen Wärmeisolierung ist mein, individuell nummerierter, Troyer auch von innen baumwollgefüttert. Über alle weiteren, wirklich tollen Einzelheiten dieses Troyers und die dazugehörige Manufaktur zu berichten, würde tatsächlich den hier möglichen Rahmen sprengen. Aber ich und die ganze Redaktion sind begeistert. Lest den Rest doch einfach selber nach!

Und beeilt euch, bevor es zu viele merken… Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis hab‘ ich selten gesehen. Ok, 200,- Euro für einen klassischen und 250,- Euro für einen gefütterten Rymhart-Troyer sind schon mal ’ne Heuer, aber das ist er alle Male wert – und mehr, denn es könnte tatsächlich der letzte Pulli eures Lebens werden! Außerdem ist einmal Einschicken und Auffrischen im Preis mit inbegriffen.

Fazit: Silbern klingt und springt die Heuer, Heut‘ speel ick dat feine Oos. Heute ist mir nichts zu teuer, Morgen geht die Reise los.

Der Rymhart Troyer aus Merinoschafswolle kostet um die 250 Euro.

 

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